Ehrenamtliches Engagement ist für die Industrie- und Handelskammer ein wesentlicher Faktor ihres Erfolges. Denn wer weiß schon besser, was für die Wirtschaft richtig und wichtig ist, als die Unternehmer selbst? Nur durch die gute Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt konnte sich die IHK Arnsberg zu dem entwickeln, was sie heute ist: Ein moderner Dienstleister für die Wirtschaft.
Die aktuell 1.500 ehrenamtlich Engagierten folgen einer langen Tradition: 1851 schlossen sich Unternehmer in einer Art Bürgerinitiative zusammen, um auf ihre gemeinsamen wirtschaftlichen Bedürfnisse aufmerksam zu machen und der Region somit eine Stimme zu geben. In erster Linie ging es den Industriellen und Kaufleuten damals um eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur – das Straßen- beziehungsweise Wegenetz war schlecht, eine Eisenbahn fehlte ganz. Die wirtschaftliche Entwicklung drohte zu stagnieren. Dank der Initiative der Unternehmer wurde die Obere Ruhrtalbahn gebaut.
Die Unternehmer haben damals den Grundstein für die IHK gelegt, wie sie heute existiert: Ehren- und Hauptamt arbeiten eng zusammen. „Diese vertrauensvolle Arbeit hat sich in all den Jahren bewährt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange. Zur IHK Arnsberg zählen heute rund 40.000 Unternehmen aus Industrie, Groß- und Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie, Bauindustrie, Transportgewerbe und sonstigen Dienstleistungen. Sie machen die Industrie- und Handelskammer zu einer einflussreichen Wirtschaftsorganisation, die im deutschlandweiten IHK-Netz und weltweiten Verbund der Auslandshandelskammern (AHK) ihre Stimme bis zu den Entscheidern in der Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene erheben kann.
In der IHK Arnsberg stehen die Unternehmen im Mittelpunkt. Daraus leiten sich die Aufgaben im Sinne des IHK-Gesetzes ab. Dazu gehört die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags, den Staat, die Kreise, die Kommunen und die Gerichte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit Rat und Tat zu unterstützen. Das betrifft Stellungnahmen zu Förderanträgen von Unternehmen oder zu Planungsverfahren für Verkehr, Gewerbeflächen und Handelsstandorte, die Mitwirkung an regionalen Entwicklungskonzepten und im Regionalrat sowie die Unterstützung der Gerichte durch Gutachten und die Benennung von Sachverständigen. Außerdem gehören nicht zuletzt zu den hoheitlichen Aufgaben der IHK die duale Berufsausbildung sowie die Ausstellung von Außenwirtschaftsdokumenten. Ohne die tatkräftige Unterstützung durch das Ehrenamt wären diese Aufgaben nicht zu stemmen. Deshalb ist die Arbeit der ehrenamtlich Engagierten in der IHK in verschiedene Gremien unterteilt.
Das oberste Gremium ist die Vollversammlung, das „Parlament der Wirtschaft“. Darin bestimmen Unternehmerinnen und Unternehmer die Richtung der IHK-Arbeit – bei Entscheidungen zur Beitragsordnung, zum IHK-Haushalt, aber auch zu grundsätzlichen Fragen, die die Wirtschaft in der Region betreffen – zum Beispiel Infrastrukturprojekte oder zur Energiewende. Die Vollversammlung wird alle fünf Jahre gewählt und kommt mindestens zweimal im Jahr zu Sitzungen zusammen.
Insbesondere zwischen diesen Sitzungen arbeitet die Hauptgeschäftsführung eng mit dem Präsidium zusammen. Dessen Mitglieder werden aus der Vollversammlung gewählt. Derzeit gehören dem Gremium neben Präsident Andreas Rother (ahd GmbH & Co. KG) die Vizepräsidenten: Dr. Stephan Guht (A. + E. Keller GmbH & Co. KG), Andreas Knappstein (Möbel Knappstein GmbH & Co.), Dr. Arne Kohring (Infineon Technologies AG), Egbert Neuhaus (M. Westermann & Co. GmbH), Stefan Osterhage (Hella KGaA Hueck & Co.), Ekkehart Hermann Schieffer (Schieffer GmbH & Co. KG), Daniela Tigges (Familotel Ebbinghof Inh. Daniela Tigges e.K.) sowie Hans-Günter Trockels (Kuchenmeister GmbH) an. Sie beraten und unterstützen das Hauptamt und geben der IHK nach außen ein Gesicht.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich viele Tätigkeitsfelder der IHK Arnsberg verändert. Im Kern geht es aber heute noch immer darum, gemeinsam die Interessen der Unternehmen zu vertreten und sich damit für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort einzusetzen, der gestärkt ist für die Herausforderungen der Zukunft. „Ohne das Know-how des Ehrenamtes wäre diese IHK-Arbeit nicht möglich“, betont Dr. Ilona Lange.
Ehrenamtliches Engagement in der IHK
Als Mitglied der Vollversammlung und des Handelsausschusses sagt er: „Erst wenn man sich in einem der Gremien engagiert, erkennt man, was eine IHK alles leistet".
Als ehrenamtlicher Prüfer in der IHK sagt er: „Im Austausch mit den anderen Prüferinnen und Prüfern erweitert man immer seinen eigenen Horizont".
Seit 22 Jahren als ehrenamtlicher Prüfer und keineswegs amtsmüde sagt er überzeugt: „Ich würde so lange wie ich kann weitermachen“.