Regionales Luftverkehrsangebot
Im Regionalluftverkehr sind die beiden unweit der Regionsgrenzen gelegenen Flughäfen Dortmund (DTM) und Paderborn/Lippstadt (PAD) gleichermaßen wichtige Säulen für die Attraktivität des Standortes. Beide Airports sind auf kurzen Wegen gut erreichbar. Ganz unterschiedlich sind allerdings Ausgangslage, Angebot und Unternehmensstrategie.
Fluhafen Dortmund
Der Flughafen Dortmund versteht sich als Infrastruktureinrichtung für das östliche Ruhrgebiet, die ein möglichst breit gefächertes Linienflugangebot auch von Low Cost Carriers vorhält und dafür dauerhaft auflaufende Verluste in Kauf nimmt. Diese werden in beihilferechtlich zulässiger Weise von der Muttergesellschaft DEW 21 refinanziert. Destinationen sind neben den Urlaubsdestinationen im Mittelmeer die auch für Geschäftsreisende wichtigen Flugverbindungen nach Osteuropa und in die Türkei sowie die tägliche Verbindung zum Hub nach München. Aus Sicht der regionalen Wirtschaft hat der von dort mögliche Umstieg auf das weltweite Luftverkehrsnetz eine besondere Bedeutung, die auch innerdeutsche Flüge rechtfertigt.
Flughafen Paderborn/Lippstadt
Der Flughafen Paderborn/Lippstadt wiederum hat sich nach einer Insolvenz in Eigenregie mit deutlich gedeckelten Passagierkapazitäten neu ausgerichtet. Die verbliebenen kommunalen Gesellschafter, darunter die beiden Kreise Soest und Hochsauerland, legen einen engen betriebswirtschaftlichen Maßstab mit einer starken Deckelung der jährlichen Verluste an. In PAD stehen insofern die Warmwasser-Ziele für die Touristik im Mittelpunkt. Für die Wirtschaft von besonderer Bedeutung ist auch hier vor allem die Verbindung nach München mit dem Umstieg auf das weltweite Destinationsnetz. Aktuell ist zudem eine Nutzung von Airport-Flächen und -Anlagen als Experimentierraum für ein Kompetenzzentrum der Luft- und Raumfahrttechnik in der Konzeption.
Ungleichbehandlung von Flughäfen im nationalen Luftverkehr
Beide Flughäfen hatten in den zurückliegenden Jahren unter einer starken Ungleichbehandlung gegenüber anderen Airports von bundes- oder landesweiter Bedeutung zu leiden. So wurden bei 12 deutschen Flughäfen, darunter Münster/Osnabrück, die Kosten der Flugsicherung vom Bund getragen, in DTM oder PAD jedoch nicht. Dies ist zwar im Laufe des Jahres 2021 korrigiert worden. Jedoch lässt die erfolgte Ungleichbehandlung bei der Entschädigung von Vorhaltekosten zu Beginn der Corona-Pandemie erwarten, dass auch zukünftig politisch motivierte Wettbewerbsverzerrungen eintreten werden.
Wir setzen uns ein für
- Gleichbehandlung von DTM und PAD mit den anderen internationalen Airports in Deutschland.
- Unterstützung der Flughäfen bei Investitionen in die notwendige Infrastruktur durch die öffentliche Hand.
- eine stärkere Kooperation der 6 Flughäfen in NRW mit dem Ziel, dauerhaft ein dezentral angelegtes Luftverkehrsangebot zu erhalten.
- innerdeutsche Flugverbindungen an die internationalen Hubs und damit an das weltweite Destinationsnetz.
Stand Oktober 2023