130 Ausbildungsberufe, 14 Weiterbildungsprofile, insgesamt 4000 Zwischen- und Abschlussprüfungen jährlich: Im Bereich der beruflichen Bildung läuft das „Prüfungsgeschäft“ in der IHK das ganze Jahr auf Hochtouren.
„Die Organisation und Durchführung der bundeseinheitlichen Prüfungen in der Erstausbildung im Bereich der Weiterbildung gehören zu den Kernaufgaben der IHK“, berichtet Carina Schulte, Teamleiterin des Prüfungswesens in der IHK Arnsberg. Insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – darunter fünf Ausbildungsberater und 10 Mitglieder des Teams Prüfungswesen – sorgen dafür, dass jährlich mehrere tausend Prüfungen reibungslos und rechtssicher ablaufen – angefangen von der Planung der einzelnen Prüfungstermine über die Einladung der Prüflinge bis hin zur Organisation der Sitzungen für die Prüfungsausschüsse. Dabei stehen sie in regelmäßigem Kontakt mit den Prüferinnen und Prüfern.
„Die Prüfungsausschüsse setzen sich grundsätzlich aus drei ordentlichen Mitgliedern und mehreren Stellvertretern zusammen. Sie sind paritätisch besetzt, das heißt, sie bestehen aus einen Arbeitgeber-, einem Arbeitnehmer- und einem Lehrervertreter“, erläutert Carina Schulte. „Sie alle engagieren sich ehrenamtlich und sorgen mit ihrem Fachwissen dafür, dass die Qualität der Prüfungen stimmt. Ohne sie könnten das bewährte System der dualen Berufsausbildung und der Weiterbildung nicht realisiert werden“, betont Carina Schulte. Die Mitglieder in den Prüfungsausschüssen werden alle fünf Jahre neu berufen. „Nächstes Jahr ist es wieder so weit: Wir suchen neue Prüferinnen und Prüfer“, sagt Carina Schulte.
#ihkgeprüft
Welchen Stellenwert IHK-Prüfungen für die Ausbildung und Entwicklung von Fachkräften haben, machen seit einigen Monaten die IHKs in NRW mit dem Slogan „#ihkgeprüft“ deutlich. „Eine bestandene Prüfung ist für die meisten Menschen ein Meilenstein auf ihrem Lebensweg und sie sind mit Recht stolz auf ihre Leistung“, sagt Carina Schulte. Gleichzeitig ist das Abschlusszeugnis der Beweis dafür, dass Fähigkeiten und Wissen für den weiteren Berufsweg erworben worden sind. Das ist die Basis für junge Menschen, in ihrem Beruf erfolgreich zu sein, beziehungsweise für Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Fortbildung, neue oder andere Aufgaben und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Der Hashtag „ihkgeprüft“ soll all dies transportieren – und das für alle sichtbar. Denn der Slogan ist Teil einer Aktion, zu der Rollups und große Fotowände gehören, auf denen neben dem Hashtag „Prüfung bestanden“ zu lesen ist. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung sind Auszubildende und Weiterbildungsabsolventen eingeladen, Fotos mit ihren Zeugnissen vor diesen Hintergründen zu machen und in den sozialen Medien zu teilen. „Damit werden sie zu sichtbaren und individuellen Vorbildern und Botschafterinnen und Botschaftern für die berufliche Bildung“, betont Carina Schulte.
DQR bestätigt Qualität der Berufsausbildung
Für den Erfolg des dualen Ausbildungssystems sind die Qualität der Prüfungen und deren bundesweite Einheitlichkeit von entscheidender Bedeutung. So können Aus- und Fortbildungsqualifikationen in den europäischen Qualifikationsrahmen eingestuft werden. Seit 2013 gibt es zudem den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR), der das achtstufige Modell des Europäischen Qualifikationsrahmens auf Deutschland überträgt: Abschlüsse in der beruflichen Bildung mit zweijähriger Ausbildungszeit gehören dem Niveau 3 an, Abschlüsse mit drei- oder dreieinhalbjähriger Ausbildungszeit sind dem Niveau 4 zugeordnet, Fortbildungsabschlüsse wie Meister oder Fachwirte gehören zum Niveau 6 und befinden sich damit auf einer Stufe mit dem Bachelorabschluss von Hochschulen, Betriebswirte sind dem Niveau 7 zugeordnet und sind somit auf einer Stufe mit dem Masterabschluss.
Diese Zuordnungen beziehungsweise die Vergleichbarkeit können Absolventen zum Beispiel helfen, wenn sie sich im EU-Ausland um eine Stelle bewerben oder wenn sie im Inland die eigene berufliche Kompetenz verständlich präsentieren möchten.
Die hohe Qualität der IHK-Prüfungen und damit der dualen Ausbildung werden durch den Hashtag „ihkgeprüft“ unterstrichen. „Gleichzeitig wird damit auf die Wertschätzung gegenüber den Unternehmen sowie den Ausbilderinnen und Ausbildern zum Ausdruck gebracht, die wesentlich dazu beitragen, dass die jungen Menschen ihre Ausbildung mit Erfolg abschließen können“, sagt Carina Schulte.