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EDitorial Euro: Das Erreichte nicht verspielen Seit acht Jahren haben wir nicht mehr die D-Mark, sondern den Euro im Portemonnaie. Für viele Deutsche war das ein wehmütiger Abschied, verbunden mit der Befürchtung, der Euro werde nicht so hart wie die Mark. Diese Befürchtung war bisher unbegründet. Im Gegenteil: in den vergangenen Jahren war die neue Währung wertstabiler als die alte und wurde zweite Welt-Leitwährung neben dem USDollar. 2010 ist es jedoch im Gefolge der Griechenland-Krise zu einem besonderen Härtetest gekommen. Ein Überspringen der Schuldenkrise auf andere Länder droht, der Außenwert des Euro sinkt, die Wirtschafts- und Währungsunion läuft Gefahr auseinander zu brechen. Um sie zu retten, hat die EU jetzt 750 Mrd. Euro in die Hand genommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt flankiert die Maßnahmen, in dem sie beispielsweise Staatsanleihen ankauft. Wird das ausreichen, den Euro wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen oder wird gerade dadurch das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung noch mehr ausgehöhlt? Eine unabhängige Zentralbank ist ein wesentlicher Grundpfeiler für das Vertrauen in den Euro. Der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB signalisiert das Gegenteil. Für die Reputation der Zentralbank ist es wichtig, dass er eine Ausnahme bleibt und nicht dauerhaft der Alimentierung von Staatsschulden dient. Zweiter wesentlicher Grundpfeiler eines stabilen Euros ist Ausgabendisziplin. Die Konsolidierung der nationalen Haushalte ist die Herausforderung in den EU-Ländern. Deutschland kann hier mit einem beherzten Sparkurs bei Sozialausgaben und Subventionen vorangehen. Auch die EU muss ihre Subventionspolitik überdenken. Nur wenn dieser ,,turn around" gelingt, wird der Euro aus den Schlagzeilen kommen. Wichtige Flankierungen dazu wären Strukturreformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit in den Einzelstaaten und die Einführung wirksamer Sanktionen für unbelehrbare Schuldenmacher, zum Beispiel den Entzug von Fördermitteln. Damit bekäme der Papiertiger Stabilitätsund Wachstumspakt endlich seine Zähne. ,,Grundpfeiler eines stabilen Euros ist Ausgabendisziplin." Ralf Kersting IHK-Präsident Hinzukommen müsste auch präventiv ein unabhängiges Monitoring der nationalen Fiskalpolitiken, damit man nicht erst handelt, wenn das Kind schon im Brunnen liegt. Eine starke gemeinsame Währung ist für Bürger und Unternehmen in Europa von großer Bedeutung. Unternehmen können ohne Wechselkursschwankungen in Europa operieren. Eine niedrige Inflation schützt das Vermögen aller Bürger und sichert Wachstum, Investitionsbereitschaft und Arbeitsplätze. Dies alles darf unter keinen Umständen aufs Spiel gesetzt werden. Ihr wirtschaft 06/2010 1


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