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INHALT:

UNterNehmeN & reGioN ,,hoNSel erhalten und auf solide Füße stellen" Vorstandsmitglied Thomas Cramer zum Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Mescheder Autozulieferer Es hat viele überrascht, dass sich die HONSEL AG nach den vielfältigen Veränderungen auf der Kapitalseite durch die Eigentümer und nach den zahlreichen Restrukturierungsmaßnahmen durch den Vorstand nun doch gezwungen sah, den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen. Es ist nur zu verständlich, dass sich die Belegschaft, die Öffentlichkeit und alle beteiligten Partner die Frage stellen, warum es dennoch zu dieser Situation gekommen ist. Hierzu gibt es keine monokausale Antwort. Es gibt auch keinen Schuldigen, auf den man mit dem Finger zeigen könnte. In der Summe war es eine Gemengelage von Einflussgrößen, die in ihrer Verkettung den Vorstand gezwungen hat, den Insolvenzantrag zu stellen. Einige dieser Beweggründe möchte ich besonders herausstellen: 1. Das Restrukturierungskonzept vom Sommer letzten Jahres hat uns zwar zu besseren Bilanzrelationen verholfen, konnte jedoch der Natur der Sache wegen den schon damals ersichtlichen Investitionsstau nicht aufheben. 2. Mit der Restrukturierung vom Sommer 2009 wurde ein Lösungsweg im Korridor einer stabilen Lage der Automobilindustrie gefunden. Dass die Krise der Automobilindustrie im Jahr 2009 gerade die HONSEL AG in diesem besonderen Maße getroffen hat, war nicht vorhersehbar. Die realwirtschaftliche Entwicklung hat die monetäre Erleichterung auf der Kapitalseite mehr als aufgezehrt. Deswegen sah sich der Vorstand gezwungen, sich der Marktentwicklung sehr rasch anzupassen. 3. Die in diesem Jahr erfolgte drastische Markterholung einerseits und der Anlauf zahlreicher neuer Projekte andererseits führten zusammen mit dem schon festgestellten Investitionsstau zu ganz anderen Herausforderungen. Es bleibt festzustellen, dass diese externen Faktoren die HONSEL AG vor extrem hohe Anforderungen stellten. Im Ergebnis mussten wir mit ,,holprigen Serienanläufen" kämpfen und auch bei den laufenden Projekten feststellen, dass unsere Erfolgskriterien nicht immer erreicht werden konnten. 4. Erschwerend kam außerdem hinzu, dass sich mit der wirtschaftlichen Erholung der Produkt-Mix zu Lasten Unternehmenszentrale in Meschede margenstarker Produkte verschoben hat. 5. HONSEL ist eine feste Größe in der Automobilindustrie. Wir sind ein führender Zulieferer von Leichtmetallkomponenten und befinden uns an der vordersten Front bei allen Investitionen zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emission. HONSEL ist grundsätzlich gut aufgestellt. Das alles hat die Eigentümer und Partner bewogen, sich in den letzten Wochen intensiv um ein weiteres nachhaltiges Restrukturierungskonzept zu bemühen. Es ging um dringend benötigte Finanzmittel, den Wachstumsprozess auf der Nachfrageseite begleiten zu können und den Investitionsstau zu bereinigen. Bei allem guten Willen der Beteiligten war eine Einigung aber nicht möglich. Der Vorstand sah sich daraufhin gezwungen, am 25. Oktober 2010 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Arnsberg zu stellen. Das neue deutsche Insolvenzrecht zielt darauf ab, die Unternehmen zu erhalten. Mit der Insolvenz eröffnet sich die Möglichkeit, mit ganz anderen Instrumenten als früher ein tragfähiges Sanierungsprogramm in die Wege zu leiten. Gemeinsam mit dem renommierten Sanierungsexperten Dr. Frank Kebekus als vorläufigen Insolvenzverwalter wollen wir eine tragfähige Lösung finden, die HONSEL als Ganzes erhält und auf solide Füße stellt. Ich persönlich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit unserer hohen Innovationskraft und unserem Know-how alle Voraussetzungen haben, HONSEL in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. @utor: Thomas Cramer Mitglied des Vorstands der Honsel AG wirtschaft 11/2010 9


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