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INHALT:

GastedItorIal Immer schön bei der Wahrheit bleiben! Seit Monaten führen Politiker und Wissenschaftler eine Diskussion über das ,,Exportmodell Deutschland". Besonders deutlich fiel die Kritik der französischen Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde aus: Sie wirft Deutschland vor, den anderen EU-Mitgliedstaaten Marktanteile abzujagen und damit auf Kosten der Partnerländer zu wachsen. Eines gilt es hierbei klar zu stellen: Es gibt kein irgendwie geartetes ,,Exportmodell Deutschland"! Denn die Exportüberschüsse sind nicht das Resultat politischer Vorgaben, sondern das Ergebnis einzelner unternehmerischer Entscheidungen. Sie sind Folge von wettbewerbsfähigen Unternehmen und international erfolgreichen Produkten. Kritiker werfen Deutschland Preisdumping über zu geringe Löhne vor. Richtig ist, dass sich nach dem Start der Währungsunion die Tarifpartner hierzulande auf eine moderate Lohnpolitik einigten ­ das hat die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen erhöht. Falsch ist aber, das als Lohndumping zu bezeichnen. Deutschland weist im europäischen Vergleich nach wie vor mit die höchsten Lohnkosten auf. Erst unsere hohe Produktivität und die Qualität unserer Produkte machen diesen Nachteil wieder wett. Und genau an dieser Konstellation möchte beispielsweise die französische Regierung den Hebel ansetzen. Das ist aus französischer Sicht verständlich, aber eben auch interessengeleitet. Deutschland ist auch nicht ­ wie behauptet wird ­ importschwach. Sondern es importiert in absoluten Werten mehr Waren als jeder andere Mitgliedstaat in der EU. Der Anteil ausländischer Vorleistungen an den deutschen Exporten ist in den letzten Jahren sogar auf über 40 Prozent angewachsen. Folglich beteiligen wir sogar unsere Handelspartner an unserem Exportwachstum. ,,Exportüberschüsse sind Folge von wettbewerbs fähigen Unternehmen und international erfolgreichen Produkten." Hans Heinrich Driftmann DIHKPräsident Jedes EU-Land sollte seine eigenen Hausaufgaben machen und nicht die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise versuchen, auf Nachbarn abzuwälzen. Europa kann nicht stärker werden, wenn die Erfolgreichen geschwächt werden! Europa kann aber sehr wohl stärker werden, wenn jedes Land in seiner Verantwortung die eigenen Schwächen in den Blick nimmt! wirtschaft 07+08/2010 1


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